Im Jahr 2023 kamen die Gothaer Feuerwehren im Stadtgebiet 1159-mal zum Einsatz. Im Vorjahr waren es genau 100 Einsätze weniger. Hinzu kommen noch 34 weitere Alarmierungen, bei denen die Feuerwehr Gotha zu den sogenannten überörtlichen Einsätzen als Stützpunktfeuerwehr ausrückte. Die Stützpunktfeuerwehr Gotha kam damit durchschnittlich rund dreimal im Monat in anderen Gemeinden des Stützpunktfeuerwehrbereiches mit zum Einsatz. Im Jahr 2022 waren es noch 22 überörtliche Einsätze.
Brandgeschehen
Insgesamt gab es 166 Brände, was einen Zuwachs von 18 Brandeinsätzen im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Von diesen Bränden sind 150 in die Kategorie Kleinbrände (mit nur einem Strahlrohr bekämpft) einzuordnen. Weiterhin löschte die Feuerwehr 10 Mittelbrände und sechs Großbrände. Bei den Großbränden handelte es sich um einen Gebäudebrand in einem ungenutzten Bäckereigebäude mit Wohneinheiten in der Brückenstraße direkt am Neujahrsmorgen 2023, zwei wiederholten Gebäudebränden in einem ehemals gewerblich genutzten Hallenkomplex in der Parkstraße am 2. und 9. Januar, einem Gebäudevollbrand eines leerstehenden Wohnhauses in der Kastanienallee am 5. Januar und einem Gebäudebrand eines leerstehenden Wohn- und Geschäftshauses am 16. April in der Friemarer Straße.
Von den 166 Bränden fanden 70 Brände in Gebäuden statt. Infolge der Brandeinsätze mussten 17 Personen über den sogenannten baulichen Rettungsweg gerettet und zum Teil mit Verletzungen rettungsdienstlich versorgt werden. Sehr erfreulich ist, dass auch im Jahr 2023 wieder keine Feuerwehrangehörigen in Ausübung ihrer Tätigkeiten bei den Brandeinsätzen verletzt wurden, zudem gab es keine Brandtoten in der Stadt Gotha.
In den anderen Kategorien waren dementsprechend 96 Einsätze zu verzeichnen, davon allein 38 Papiercontainer- und beispielweise noch 11 Fahrzeug- sowie 28 Vegetationsbrände (Gras, Hecken, Wald, Bäume).
Zu den 148 realen Bränden kommen noch einmal 188 Fehlalarme in den Kategorien „blinder Alarm“ (85), „böswilliger Alarm“ (6), „Fehlalarmierung durch automatische Brandmeldeanlage“ (89) und „sonstiger Grund“ (8). 2021 waren es insgesamt 131 Fehlalarme.
Bei den sogenannten böswilligen Alarmierungen handelte es sich um das vorsätzliche Auslösen eines Alarmgebers und eine missbräuchliche Verwendung des Notrufes 112. Diese Fehleinsätze werden auch bei der Polizei zur Anzeige gebracht und können dem Verursacher je nach Aufwand der Feuerwehr teuer zu stehen kommen.
Technische Hilfeleistungen
Im Bereich der technischen Hilfeleistung rückte die Feuerwehr Gotha zu 778 Einsätzen aus. Dies sind 31 Einsätze mehr als im letzten Jahr. Hinzu kommen noch 27 Fehlalarmierung in den Kategorien „blinder Alarm“ (23), „böswilliger Alarm“ (1) und „sonstiger Grund“ (1).
Der Bereich Tierrettung/-bergung nimmt mit insgesamt 211 Einsätzen wieder einen nicht unwesentlichen Teil der Hilfeleistungen ein. Der Bereich Türöffnung mit akuter Gefahr, also wo sich Menschen in Notlagen befinden, ist im Vergleich zum Vorjahr um 9 Einsätze auf 156 Einsätze angestiegen. Die Anzahl der Personen, die im Bereich der technischen Hilfe von der Feuerwehr gerettet wurden, lag 2023 bei 128. Davon mussten 96 Personen über das Treppenhaus, 11 Personen über die Drehleiter und 21 Personen über sonstige Rettungsgeräte, beispielsweise mittels hydraulischem Rettungsgerät, gerettet werden. Im Vorjahr waren es 118 gerettete Personen.
Insgesamt waren im Bereich der Technischen Hilfeleistung 156 verletzte Personen zu verzeichnen. Hierzu sei erklärt, dass Verletzte, bzw. Betroffene nicht bei jedem Einsatz von der Feuerwehr gerettet werden. In der statistischen Erfassung werden betroffene Personen aber unter diesem Punkt berücksichtigt. Bedauerlicherweise musste die Feuerwehr Gotha im Jahr 2023 auch 26 tote Personen bergen, im Vorjahr waren es 10 Todesfälle.
Bei den Einsätzen in der Technischen Hilfeleistung wurde im Jahr 2023 eine Einsatzkraft der Feuerwehr in Ausübung des Einsatzdienstes verletzt, glücklicherweise aber nicht ernsthaft und auch ohne Folgeschäden.
Allgemein
Insgesamt waren die Kameradinnen und Kameraden der Gothaer Feuerwehren rund 6255 Stunden im Einsatz. Im Vorjahr waren es 6340 Stunden. Zudem wurden 92 Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen geleistet. Im Rahmen des Vorbeugenden Brandschutzes wurden 42 Stellungnahmen zu Bauanträgen abgegeben.
Insgesamt entstand bei allen Einsätzen, bei denen die Gothaer Feuerwehren Hilfe leisteten, ein geschätzter finanzieller Schaden in Höhe von rund 1,74 Millionen Euro. Im Jahr 2022 lag dieser Wert bei 2,68 Millionen Euro.
Die Zahl der aktiven Angehörigen der Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren lag mit Stichtag vom 31.12.2023 bei 122, was im Vergleich zum Vorjahr erfreulicherweise wieder einen Zuwachs um 4 Kameradinnen und Kameraden bedeutet. Die Jugendfeuerwehr Gotha hatte zum Jahresende 2023 insgesamt 70 Mitglieder, 16 Mädchen und 54 Jungen im Alter von 6 bis 18 Jahren. Dies sind im Vergleich zum Vorjahr 10 Mitglieder weniger, wobei insgesamt 4 Jugendfeuerwehrmitglieder in die Einsatzabteilung übernommen werden konnten.